Donnerstag, 24. September 2015

Aus einem Stückchen Müll..."Henriette"

Manchmal sehe ich etwas und eine Idee entsteht in meinem Kopf. Diese muss ich dann schnellstmöglich umsetzen.

Als ich dieses Stück Kopf "fand", wusste ich gleich, dass sollte wieder eine Puppe werden. Ein Zubehör für eine andere Puppe. Sozusagen eine Puppe für die Puppe.
Nur 7 cm groß ist das Teilchen, die Brustplatte leider völlig kaputt. Daher gibt die Kleine ihre Herkunft niemals mehr preis, wenn sie denn überhaupt eine Markierung hatte.
Nach einem passenden, antiken Körper zu suchen, ist bei solch einer kleinen Größe vermutlich aussichtslos.

Also geht das große Suchen in meinem Kontor los. Leinenstoff, Mohair, ein paar Glasaugen, Kleidung, Batist für die Unterwäsche. Und wenn ich alles finde, dann kann ich sofort meine Idee verwirklichen und ich bin glücklich.

Ein paar Abend/Nachtstunden arbeite ich hart an dem was ich mir ausdenke. Denn eigentlich kann ich gar nicht nähen, die Nadel ist mein Feind und es dauert lange bis eine Art Körper entstanden ist.
Er ist etwas schief und ein Arm ist länger. 
Darum nähe ich die Unterwäsche gleich am Körper fest - AUWEIA, wenn das jemand liest!

Der Kopf wird oben am Körper eingebunden. Aus altem Mohair flechte ich winzige Zöpfe und drehe sie zu Schnecken auf. 

Und dann halte ich sie in meiner Hand und irgendwie, denke ich, sieht sie aus wie eine Henriette...






Der Kopf kaputt, der Körper laienhaft und trotzdem gibts für mich im Moment keine Schönere.
Nur 20 cm groß ist die Henriette. Eine Handvoll Puppe. Eine Handvoll Glück.
Hier gehalten von meiner Lieblingstochter und die hat noch ziemlich kleine Hände.