Montag, 3. April 2017

Frühlingsblumen


   K * R 128
Dreizehn Blumen auf dem Weg
lagen dort verstreut,
abgerissen,
fortgeschmissen,
mußten sterben heut.
Dreizehn Blumen waren erst 
gestern aufgewacht.
Mußten sterben und verderben
nach der ersten Nacht.

Einen ganzen Winter lang
tief im Land geborgen,
warteten sie unterm Schnee
auf den Frühlingsmorgen.
Als die Sonne endlich konnt' 
Licht und Wärme geben
da erwachte überall
wieder neues Leben.

Es begannen Gras und Klee
wieder neu zu sprießen.
Und die Blumen wollten blühn
auf den grünen Wiesen.
Als die Vögel kehrten heim,
haben froh gesungen,
sind die Knospen gestern früh
freudig aufgesprungen.

Gestern früh noch blühten sie,
um uns zu beglücken.
Einer kam und bückte sich,
um sie abzupflücken.
Dreizehn Blumen waren grad
wieder neu geboren.
Dreizehn Blumen wurden dann
auf dem Weg verloren.
 

Eine alte, rausgerissene Heftseite, die ich neulich beim Frühjahrsputz fand, erinnerte mich wieder an dieses schon etwas traurige Gedicht: "Wegwerfblumen" von Rolf Krenzer, welches für mich untrennbar mit dem Frühling verbunden ist.