Achtung ! hier kommt ein langer Post.
Habt ihr Zeit für eine Tasse Kaffee, Tee oder später vielleicht ein Gläschen Sekt? ☕️ 🫖 🥂
Macht es euch gemütlich heute, viel Spaß.
Eine Puppe hergestellt von der Puppenfabrik Franz Schmidt mit der Kopfnummer 1296.
Die Besitzern meinte, dass die Puppe in einem schlechten Zustand sei, da Arme und Beine lose seien aber sie hänge sehr an der Puppe, weil sie ein Erbstück wäre und ob ich helfen könne...
Die Mängel waren schnell behoben, aber darum geht es in meinem Post gar nicht, sondern um die Kleidung die Charlotte trug, nämlich das grüne Häkelkleid.
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Franz Schmidt & Co. 1296 |
Diese Häkelkleider verfolgen mich 😅 seit dem ich Puppen sammle.
Über die Jahre gab es viele Puppen, die in meine Sammlung kamen. Der Großteil hatte nicht viel Zubehör aber das obligatorische farbenfrohe Häkelkleid, war meist dabei.
In fast jedem Puppenkleider Konvolut welches ich ergatterte, waren sie zu finden die Strick- und Häkelsachen.
Ob klitzeklein, groß, mittelgroß diese Häkelkleidchen trugen viele Puppen und Bären. Sie waren zu eng, zu lang, verfilzt, ausgeblichen oder ausgeleiert. Sie haben die Zeiten überdauert und werden vermutlich auch noch in hundert Jahren irgendwo vorhanden sein. Hier mal eine kleine Auswahl:
Puppe mit Massekopf und Stoffkörper ca. um 1930 |
Heubach Googly |
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CDV um 1900 |
Das waren meist große Puppen mit reichlich Ausstattung und damit nichts kaputt ging, dürfte vermutlich nur kaum oder nur vorsichtig mit ihnen gespielt worden sein.
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CDV um 1900 Diese Puppen haben sicherlich nie ein einfaches Häkelkleid tragen müssen. |
Für einfache Spielpuppen wurde selbst genäht, gestrickt und gehäkelt, wenn das erste gekaufte Kleid kaputt war oder das Puppenkind ein zweites Kleid brauchte
Kestner 247 |
Und das taten die vielen fleißigen Mütter und Großmütter.
Wolle war immer vorhanden, denn schließlich brauchten auch die Kinder und Babys schöne warme Strickkleidung.
Man denke nur an die hübschen Ausfahrgarnituren, die es früher gab. Davon schwärmt meine Mutti heute noch.
Seit ich denken kann, hat sie immer für die ganze Familie gestrickt. Wenn man alles was sie so in Handarbeit hergestellt hat, nebeneinander legen würde, dann müsste man wohl einmal um den ganzen Erdball damit kommen. Ohne Witz!
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Mein gehäkeltes gelb/weißes Babykleidchen wuchs sogar mit! 😁 💕 |
Aber zurück zu den alten Puppenhäkel-Kleidern:
Mit Luftmaschen, festen Maschen, halben oder ganzen Stäbchen, Kettmaschen, Muschelmuster usw. entstand schnell und einfach das gewünschte Puppen-Kleidungsstück, welches auch geschickte kleine Puppenmütter manchmal schon selbst häkeln konnten.
Franz Schmidt 1272 mit einer klitzekleinen Puppe im Häkeloutfit |
Kämmer & Reinhardt |
Meine Puppen-Stricksachen sind alle gut aufbewahrt in einer großen Hutschachtel. Diese Puppenkleidung liebe ich. Das Meiste davon hat meine Mutti gestrickt. Ab und zu kleide ich meine Puppen noch damit.
Doch die Zeiten in denen ich die uralten Häkelkleider in meiner Sammlung behielt, sind längst vergangen.
Heinrich Handwerck 119 -13 |
Ich habe viele Jahre gesammelt,
Jetzt habe ich den Anspruch, meine Puppen mit ihrer Kleidung so aussehen zu lassen als kämen sie geradewegs aus dem Schaufenster eines Spielwarengeschäftes von damals.
Kämmer & Reinhardt 117n |
Und so merke ich langsam wie ich am Höhepunkt meiner Sammlung angekommen bin. Es gibt nicht mehr vieles was mich überrascht, vom Hocker haut. Die Puppen, die mich jetzt noch übermäßig begeistern, sind meist Raritäten und für mich nicht verfügbar.
Trotzdem kann ich eines mit Sicherheit sagen, dass ich nichts vermisse, rundum zufrieden und glücklich bin mit meiner Sammlung, so wie sie heute ist.